Stattlich mit inneren Schätzen

In diesem Jahr führte uns der letzte „Blick über den Tellerrand“ am Mittwoch, dem 10. September, zur St. Marien-Kirche in Hattstedt. Wir betraten das gepflegte Kirchen- und Friedhofsgelände durch einen imposanten weißen Stegel.

Pastor Jörn Jebsen informierte uns so umfangreich über das Bauwerk und die inneren Schätze, dass ich das nur teilweise wiedergeben kann. Die St. Marien-Kirche hat eine hervorragende Akustik, so dass wir alle die interessanten Ausführungen gut verstehen konnten. Sie ist ungefähr 800 Jahre alt und eine der ältesten und stattlichsten Kirchen im südlichen Nordfriesland und konnte daher früher auch als Seezeichen für die Schifffahrt dienen. Sie ist mehrfach nach Westen erweitert und erhöht worden, was man an dem abgestuften Kirchenschiff erkennen kann. Auffällig sind die verschieden farbigen Außenwände: An der langen Nordwand sind die roten Backsteine sichtbar, während der größte Teil der langen Südwand einen weißen Anstrich hat. An der Westseite des Turmes sind noch große alte Granitquader vorhanden. Früher waren der Turm und das übrige Dach mit Holzschindeln gedeckt. Aber durch Blitz und Sturm gab es häufig große Schäden, so dass der Turm und das Kirchenschiff 1986 einheitlich mit Kupfer eingedeckt worden sind, das im Laufe der Zeit eine schöne grüne Farbe bekommen wird.

Die inneren Schätze: Reiche Hattstedter Bürger haben immer viel für ihre Kirche gespendet, vor allem im 17. Jahrhundert: Die großen sehr alten Kronleuchter, drei Epitaphe, zwei schwere Messingleuchter für den Altar, die Kanzel und den Schalldeckel mit wertvollen Schnitzereien. In der Mitte des Altarraumes steht ein großes Taufbecken aus Bronze, das von den vier Evangelisten getragen wird. Der reich verzierte Flügelaltar zeigt vor einem blauen Hintergrund mehrere biblische Szenen. Die Bänke haben besondere Gestühlswangen, die alle verschiedene Engelsdarstellungen zeigen. Auf der Westempore befindet sich eine Marcussen-Orgel, die von der Sparkasse Hattstedt gestiftet wurde.

Der Dichter Theodor Storm war häufig in Hattstedt zu Gast und kannte sich dort gut aus. Er hat so manche Örtlichkeit (z.B. die Kirche) und Person im „Schimmelreiter“, in „Aquis submersus“ und in anderen Novellen beschrieben.

Unsere Rückkehr nach Ostenfeld unterbrachen wir in der Mildstedter Lamberti-Kirche, wo wir zum Saison-Ende mit unserer Pastorin Annkatrin Kolbe einige Lieder sangen und mit einem Rückblick auf die vorherigen drei Ausflüge (Gelting, Husumer Kloster, Vollerwiek) und mit einer Andacht einen sehr schönen Abschluss erlebten.

Ingeburg Backsen

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