Ratlosigkeit überall. Damals. Ein Grab ist kein Grab mehr. Die Umhüllungen des Todes – Tücher, Binden, die Grabhöhle – gibt es noch. Aber Gottes Botschafter sagen, dass es den Toten nicht mehr gibt.
Er ist auferstanden. Er ist im Leben. Er ist seinem Wort gefolgt: dass er – gestorben und begraben – in die Auferstehung gehe. Die Erinnerung daran lässt bei den Frauen und Jüngern ganz vorsichtig Ahnungen wachsen. Und Hoffnungen. Und Verwunderung.
Es will Ostern werden. Das Nein Gottes gegen den Tod ist mächtig. Das Ja Gottes für das Leben ist umwerfend. Gott beginnt seinen Protest gegen den Tod in aller Welt: von der Ukraine bis zum Gazastreifen. Von misshandelten Kindern bis zu sterbenden Greisen. Von suizidgefährdeten Jugendlichen bis zu gelangweilten Snobs. Sie alle sollen leben! Das ist Gottes Wille. Dafür steht seine Osterkraft.
Und wir? Große Ratlosigkeit. Heute. Die bange Frage: Wie kann das sein? Kann es etwas geben, für das wir keine Antwort haben und das doch da ist? Kann das Wunder der Wunder sein?
Vor dem Horizont geschieht das, was wir kennen. Hinter dem Horizont geschehen die Wunder. Aus der Wirklichkeit hinter dem Horizont scheint uns das große Ja Gottes zum Leben entgegen. Aus der Welt hinter dem Horizont wächst uns eine Kraft zu, die allen Einsatz für das Leben gutmacht:
dass wir uns erinnern an das Brot der Liebe von Gründonnerstag, da sich einer aufgab, um uns zu retten; dass wir uns erinnern an seine Treue am Karfreitag, nicht aus dem Willen Gottes auszubrechen, um uns zu retten; dass er selber alles hergab, damit nicht alles so bleibt, wie alles ist; dass dem Tod das Genick gebrochen wird; dass unsere Freude am Leben ins Unermessliche wächst; dass wir uns täglich üben im Aufstehen für das Leben.
Hinter dem Horizont lebt und arbeitet einer für uns. Er tritt uns entgegen und sagt: Ich lebe. Und auch ihr werdet leben. Es will Ostern werden!
Ihr und euer Ralf Pehmöller