„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ So der Monatsspruch für den August.
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin – Hand aufs Herz, wann haben Sie das letzte Mal so über sich selbst gesprochen oder sogar Gott dafür gedankt? Meist kommen uns selbstkritische Formulierungen viel leichter über die Lippen. Es gibt immer etwas an uns, was verbesserungswürdig ist. Wir arbeiten ständig an uns – was ja auch nichts Schlimmes ist. Schlimm wäre, wenn es uns egal wäre, was aus uns wird. Aber nicht selten scheitern wir an den uns selbst gesteckten Zielen, was zu mehr Unzufriedenheit führt. Viele Menschen mühen sich, diese Unzufriedenheit loszuwerden, sich selbst zu finden.
Nur: Von welchen Idealen lassen wir uns leiten? Werden wir bei dieser Arbeit an uns immer mehr wir selbst – oder doch eher so, wie andere uns haben wollen? Wie es Medien und Gesellschaft von uns erwarten und abverlangen? Haben wir unsere Ziele selbst gesteckt oder werden sie uns vorgegeben?
Ein „eigener“ Mensch, eine eigene Persönlichkeit zu werden, hat nicht nur mit Äußerlichkeiten zu tun. Wichtig ist es, sich eigene Ziele zu stecken, eigene Werte zu entwickeln und sich selbst treu zu bleiben. Nicht selten scheitern wir genau daran und das frustriert.
Da lohnt ein Blick auf den zweiten Teil des Monatsspruch – „wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ Wunderbar sind Gottes Werke – das schließt mich mit ein. In Gottes Augen bin auch ich wunderbar, schließlich bin ich sein Geschöpf, eines seiner Werke. In Gottes Augen bin ich auch mit oder gerade wegen meiner vielen kleinen Unzulänglichkeiten ein wunderbarer und liebenswerter Mensch. Das anzunehmen wirkt befreiend.
Bevor Sie also vielleicht das nächste mal Selbstkritik üben, ob berechtigt oder nicht, überlegen Sie doch einmal, mit welchen Augen Gott Sie ansieht, und versuchen Sie, sich genau so zu sehen: Als ein wunderbarer und liebenswerter Mensch, ein Geschöpf Gottes, das er genau so gedacht hat. Mit allen Ecken und Kanten.
Ihr und euer Pastor
Sven Rehbein