Viel wunderbar klingende Luft

Am 7. Oktober wurde nach langer Renovierungszeit die kleine Orgel über dem Altar mit einem festlichen Konzert eingeweiht. Mit Prof. Wolfgang Zerer konnten wir zu diesem Anlass einen international tätigen Organisten einladen, der Fachmann ist für die Interpretation „Alter Musik“. Es war wunderbar, so viele Konzertbesucher in die Kirche strömen zu sehen. Pastor Rehbein beschrieb in seiner Ansprache den Werdegang der Renovierung. Der Vorsitzende des Orgel- und Kirchbauvereins, Wilfried Heitzmann, ging darauf ein, wie wichtig es ist, historische Musikinstrumente als Wert unserer Kultur und unseres kirchlichen Lebens zu pflegen und zu erhalten. Beide dankten den vielen Förderern und Unterstützern, ohne die die Finanzierung der Renovierung unmöglich gewesen wäre.

Das knapp einstündige Konzert erstaunte mit der Vielfalt des Klanges. Die Boye-Lorenzen-Orgel hat nur ein Manual und wenige Register. Anders als in modernen Orgel dient das Pedal nur für wenige Töne. Die Orgel wurde 1776 vorwiegend zur Begleitung des Gemeindegesanges gebaut, nicht für virtuose Orgelmusik, wie sie zum Beispiel Nikolaus Bruhns (Schwabstedt) schrieb. Die Mechanik der Tasten ist viel schwergängiger als bei heute gebauten Orgeln. Die Brillanz der Läufe, perlende Tempi und eine abwechslungsreiche Farbgebung in der Auswahl der Register machten Wolfgang Zerers Spiel zu einem Erlebnis. Standing Ovations dankten ihm und dem Orgelbauer Reinalt Klein, der dieses einmalige Instrument in einen wunderbaren Klangkörper verwandelte.

Zum Nachklang bei Sekt, Wein und Wasser blieben viele Gäste im Gespräch mit dem Organisten und dem Orgelsachverständigen Hans-Martin Petersen oder nahmen an einer Orgelführung mit dem Orgelbauer teil.

Susanne Böhm

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.