Besuch einer Moschee

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Grafik (c) Mester

„Über den Tellerrand“ geblickt wurde schon oft in den letzten Jahren – dabei wurden jedes Jahr im Sommer die Kirchen und Kirchlein der näheren und weiteren Umgebung erkundet, anschließend wurde gemeinsam eingekehrt zum Kaffeetrinken. Diese Ausflüge, die Inge Christian und Inge Backsen regelmäßig mit viel Liebe zum Detail organisieren, erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Im Mai diesen Jahres stand dann ein wirklich besonderes Ziel auf dem Programm: die Centrum-Moschee in Rendsburg sollte besichtigt werden. Gut dreißig Interessierte machten sich nach einem schönen Kaffeetrinken auf, neues Terrain zu erkunden – zwar hatte wohl jeder eine kleine Vorstellung von muslimischem Leben in Deutschland, aber die wenigsten hatten schon einmal eine Moschee von innen gesehen.
Von außen ist die Centrum-Moschee weithin zu erkennen, mit ihren beiden hohen Minaretten prägt sie als größte Moschee in Schleswig-Holstein das Bild der Stadt. Sie wurde 2009 nach zehnjähriger Bauzeit eingeweiht, die Gemeinde hatte viele Arbeiten in Eigenleistung verrichtet, um die Kosten niedrig zu halten.

Ein junger Mann aus der muslimischen Gemeinde empfing uns bei unserem Besuch sehr herzlich und führte uns zunächst in den großen, mit vielen Fliesen prachtvoll ausgestatteten Gebetsraum, nachdem natürlich alle Besucher ihre Schuhe ausgezogen hatten. Wir erfuhren viel Wissenswertes über das Gebäude, seine Entstehungsgeschichte, über den Islam sowie über das Leben in der Moschee-Gemeinde. Und es entwickelte sich schnell ein angeregtes Gespräch zwischen unserem Gastgeber und der Gruppe – es gab sehr viele Fragen, die alle geduldig beantwortet wurden.
Als ein Zeichen besonderer Gastfreundschaft empfanden wir es, dass wir anschließend am Nachmittagsgebet der Gemeinde teilnehmen durften (auch als Frauen ausnahmsweise unten im Gebetsraum und nicht auf der Frauenempore …) – die besondere Atmosphäre in der Moschee hat sich vielen von uns tief eingeprägt.

Und es hat sich, wie so oft, gezeigt, dass es gut und bereichernd ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken, sich für das Fremde zu öffnen und mit dem Fremden vertrauter zu werden.
Dieser Ausflug hat jedenfalls dazu geführt, dass einige Mitfahrer kurze Zeit später noch einmal nach Rendsburg fuhren, um am Sommerfest der muslimischen Gemeinde teilzunehmen, zu dem wir eine Einladung erhalten hatten – und die Gastfreundschaft dort noch einmal genossen!

Annkatrin Kolbe

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