Sissy Tedsen verabschiedet

Sissy TedsenWegen eines Umzugs schied Sissy Tedsen im April aus dem Leitungsgremium der Kirchengemeinde aus, seit 2008 war sie zunächst Mitglied im Kirchengemeinderat (früher Kirchenvorstand), und seit letztem Jahr war sie Mitglied im Beauftragtengremium für die Kirchengemeinde. Im Interview erzählt sie von ihrer Mitarbeit in der Kirchengemeinde.

Annkatrin Kolbe: Sissy, acht Jahre sind eine lange Zeit. Erzähl mal, wie kam es 2008 dazu, dass du Mitglied im Kirchenvorstand wurdest?

Sissy Tedsen: Der damalige Pastor Riecke besuchte meine Großmutter zum Geburtstag. Dadurch kam ich in Kontakt mit der Kirchengemeinde und gründete zusammen mit dem Pastor erst einen Gebetskreis, später zusätzlich einen Hauskreis.
Als die Wahlen für den Kirchenvorstand anstanden, hat er mich angesprochen, ob ich nicht kandidieren möchte. Er sprach von einem geringen Zeitaufwand – ich dachte, dass ich es gut leisten könnte und Freude daran hätte neue Erfahrungen zu machen.
Schon seit Kindertagen war ich ehrenamtlich bei der Kirche tätig – überwiegend in der Arbeit mit Kindern, beim CVJM, aber auch in anderen Bereichen. Ehrenamtliches Engagement war mir dadurch vertraut. Ich habe zugesagt mich zur Wahl zu stellen und wurde dann auch gewählt. Wie ich so bin, blieb es nicht bei dem geringen Zeitaufwand …

In welchen Arbeitsbereichen und Ausschüssen warst du tätig im Laufe deiner Amtszeit als Kirchenvorsteherin?

Das waren viele Bereiche: Am Anfang habe ich eine ganze Zeit lang die Protokolle der Kirchenvorstandssitzungen geschrieben, ich gehörte dem Kuratorium für die Diakoniestation und dem Beirat der Kindertagesstätte an, hinzu kamen die Mitarbeit im Kinder- und Jugendausschuss, dem Finanzausschuss und der Gottesdienstgruppe sowie dem Festausschuss. Außerdem war ich über einen längeren Zeitraum Stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderates.
Außerhalb der KGR-Arbeit habe ich mich im Laufe der Jahre beim Essen in Gemeinschaft engagiert, ab und zu beim Spielenachmittag ausgeholfen, das Kirchenbüro umgestaltet, den Aktenplan der Kirchengemeinde in mühsamer Kleinarbeit erneuert.
Insgesamt kann man sagen, dass ich oft die Aufgaben übernommen habe, für die sich sonst keiner fand – ich sehe mich durchaus als helfende Hand in vielen Bereichen.
Besondere Freude hat mir in den letzten Jahren die Leitung der Handarbeitsgruppe gemacht und die damit verbundene Organisation der Adventsbasare, gemeinsam mit den andern Mitgliedern der Gruppe.

Was war dir wichtig an der Arbeit im Kirchenvorstand, und gibt es etwas, von dem du sagst „Das habe ich gelernt“ in diesen acht Jahren?

Menschlichkeit im Amt als Kirchenvorsteherin, das war mir immer wichtig. Und Menschen zu helfen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, indem ich ihnen mein Herz öffne, sie mir ihr Herz öffnen – das waren immer wieder sehr positive Erfahrungen.
Gelernt habe ich, wie vielfältig und umfangreich kirchliche Verwaltungsarbeit ist – das hätte ich so nicht für möglich gehalten …

Welches war der schönste Moment in deiner Amtszeit als Kirchenvorsteherin und in der Kirchengemeinde?

Schön fand ich es immer, Dinge wachsen zu sehen – zum Beispiel auch in der Handarbeitsgruppe – und zu erleben, welche Freude die Spenden, die die Gruppe weitergeben konnte, in den letzten Jahren den Menschen im Dorf gemacht haben.
Gerade jetzt in den Zeiten des Abschieds erlebe ich schöne Momente. Viele Menschen kommen auf mich zu und erzählen mir, wie schade sie es finden, dass ich Ostenfeld verlasse. Es fühlt sich gut an zu bemerken, wie viel Sympathie mir entgegengebracht wird.

Viel Zeit hast du in den Aktenplan gesteckt!

Ja, das stimmt. Und ich wusste am Anfang nicht, was auf mich zu kommt. Ich hatte gedacht: Neuer Ordner, neues Etikett, Ordner auf Akten rein, Ordner zu. Aber so war es nicht, da musste doch sehr vieles neu sortiert werden. Das waren viele Stunden, viele Wochen und Monate lang … Ich habe aber bei meiner Arbeit als Zivilangestellte der Bundeswehr u.a. auch Registratur gemacht. Ich bin ein Mensch, der Ordnung im Büro und auch sonst mag.

Der Umzug nach Mölln – mit welchen Gefühlen geht ihr dorthin?

Wir freuen uns darauf in der Nähe unserer Tochter zu leben, aber auch auf die wunderschöne Landschaft: Sie lädt ein zum Radfahren, zum Angeln und zu anderen Freizeitaktivitäten. Wir haben eine schöne Wohnung mit Blick auf den Wald gefunden und werden unser Leben im Ruhestand einfach nur genießen!
Es gibt für Rentner oder Vorruheständler einen Spruch: Kaum in Rente schon in Malente – bei uns ist es eben Mölln.

Vielen Dank für das Gespräch, Sissy – wir wünschen dir für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen!

Info
Sissy Tedsen hat sich entschieden, dass sie nicht in einem Gottesdienst aus der Gemeindearbeit verabschiedet werden möchte. Wir haben sie daher im April in der Sitzung des Beauftragtengremiums ganz offiziell verabschiedet. Und wir danken ihr sehr herzlich für ihr umfangreiches ehrenamtliches Engagement in unserer Kirchengemeinde in den letzten Jahren. Für die Zukunft wünschen wir Sissy Tedsen und ihrer Familie Gottes Begleitung auf den neuen Wegen und viele gute Begegnungen am neuen Wohnort.

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