Melanchthon in Vollerwiek

Unser dritter Ausflug „Blick über den Tellerrand“ führte uns am Mittwoch, den 9. Juli, nach Eiderstedt und Dithmarschen. Nach einer kurzen Andacht in unserer St. Petri-Kirche machten wir uns mit unseren Privatautos auf den Weg nach Vollerwiek.
Ursprünglich war vorgesehen, die Kirche in Garding zu besuchen, doch die war wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen. Auch mit einem Café-Besuch im „Schweizer Haus“ in Tating wurde es nichts, weil dort für unsere große Gruppe kein Platz war. So fuhren wir zur St. Martin-Kirche in Vollerwiek.
Auf Eiderstedt gibt es 18 Kirchen, acht davon haben sich in der sogenannten „Mittelregion“ zusammengeschlossen: Es sind die Kirchen in Garding, Osterhever, Poppenbüll, Westerhever, Welt, Vollerwiek, Tetenbüll und Katharinenheerd.

Dazu gibt es ein sehr schönes Logo: Für jede der acht Kirchen steht ein farbiges Kreuz. Diese übereinander liegenden Kreuze sind im Mittelpunkt ihrer Längsachse um einen kleinen Winkel gedreht, so entsteht ein stilisierter Engel und in der weißen Mitte kann man den Umriss einer Taube erkennen.

Unserer Pastorin Annkatrin Kolbe berichtete uns von der Kirchengeschichte: Die meisten dieser Gotteshäuser entstanden im 12. Jahrhundert und liegen um die Gardinger Kirche herum. Es findet nicht mehr an jedem Sonntag in jeder Kirche ein Gottesdienst statt, meistens sind es nur drei Gottesdienste an wechselnden Orten. Die acht Kirchen gehören heute zu vier Gemeinden und werden von einer Pastorin und zwei Pastoren betreut.

Die Kirche St. Martin in Vollerwiek ist zuletzt von 2010 bis 2012 mit Hilfe einer Spendenaktion umfassend renoviert worden: Sie hat einen wunderschönen blauen Himmel mit goldenen Sternen erhalten und besitzt eine sehr große, reich verzierte Kanzel. Das Triumphkreuz steht im Chorbogen auf einem gewaltigen Balken, der leider den Blick auf den Altar und einen schönen Messingleuchter beeinträchtigt. Während der geschnitzte und bemalte Altar noch aus der Zeit vor der Reformation stammt, schmücken zwei Gemälde der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon die Nordwand.

Im Anschluss an diese Kirchenbesichtigung fuhren wir über das Eidersperrwerk nach Dithmarschen in den Wesselburenerkoog. Dort gab es für uns im „Koog Café“ Kaffee und leckeren Kuchen, und im benachbarten Landladen „Kraut & Rüben“ konnten wir allerlei Schönes und Nützliches kaufen, bevor wir wieder nach Ostenfeld zurückfuhren.

Ingeburg Backsen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.