Ein buntes Netz

Am Sonntag feierte die Kindertagesstätte Ostenfeld ihren 20. Geburtstag. Und es wurde ein wirklich großartiges Fest! Auch das Wetter spielte mit: Die Sonne schien, es war noch einmal sommerlich warm.

„Wir knüpfen das bunte Netz des Lebens“ war das Motto des Open-Air-Gottesdienstes, mit dem der Tag begann und der natürlich im Garten der Kindertagesstätte stattfand. Kräftig unterstützt vom Posaunenchor der Gemeinde. Das mit dem Netzknüpfen war ganz wörtlich zu nehmen: Aus bunten Stoffbändern knüpften die Gottesdienstbesucher ein buntes Netz, um Verbundenheit und Gemeinschaft zu symbolisieren.

Und es waren wirklich alle da! Die Kindergartenkinder natürlich und ihre Eltern, dazu Großeltern und Geschwisterkinder und viele viele Gäste. Einige Kinder aus der Gründungszeit waren auch dabei ‒ und sind heute Eltern mit eigenen Kindern in denselben Räumen, im selben Garten.
Renate Schmitz, Leiterin der Kindertagesstätte seit sechzehn Jahren, begrüßte die Gäste herzlich und berichtete in ihrer kurzweiligen Ansprache aus den zwei Jahrzehnten: Wie die Kindertagesstätte geworden ist, was sie heute ist.
Ein besonderer Gast des Tages war die erste Leiterin der Kindertagesstätte, Elvira Herrich, die herzlich begrüßt wurde. Besondere Würdigung erfuhr Anke Kürten, als einzige Mitarbeiterin von Anfang an dabei. Pastorin Annkatrin Kolbe überreichte der Reinigungskraft einen Blumenstrauß als kleinen Dank für diese langjährige Treue.

Nach Gottesdienst, Begrüßungen und Grußworten begann dann das Fest. Die Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätte hatten sich über die Maßen engagiert und ein abwechslungsreiches Angebot auf die Beine gestellt. Spielstände, Bastelaktionen, Kinderschminken ‒ es war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Nicht nur für die Kindergartenkinder, sondern auch für die Geschwisterkinder. Ein besonderes Highlight war die Hüpfburg. Die war aber ganz standesgemäß keine Hüpfburg, sondern eine Hüpfkirche, ausgeliehen vom Evangelischen Kinder- und Jugendbüro in Husum.
Im großen Zelt wurde Mittagessen gereicht. Kaffee und Kuchen waren gespendet: Eigentlich trug immer jemand gerade eine neue Torte vorbei.

Kurz ein Blick in die Geschichte: Es begann 1992 mit drei Gruppen, sechs pädagogischen Mitarbeiterinnen und einer Leiterin. Doch der Bedarf nach Kinderbetreuung stieg. 1997 wurde eine weitere Gruppe in Wittbek gegründet, 2006 die Waldgruppe. Seit einem Jahr gibt es eine Ganztagesgruppe, inklusive Mittagessen. Heute sind 13 pädagogische Mitarbeiterinnen für 96 Kinder da. Dazu kommen eine Vertretungskraft, zwei Reinigungskräfte und eine Hauswirtschaftshilfe. Die Öffnungszeiten? Damals von 8 bis 12 Uhr, heute von 7 bis 17 Uhr!
Doch nicht nur „der Kindergarten“ hat sich entwickelt, auch der Begriff und die Pädagogik haben sich verändert. „Kindergärtnerin“ klingt für viele Menschen ja immer noch nach Spielen, Pflaster aufkleben und Tränen wegwischen. Der Begriff „Erzieherinnen“ wird der umfassenden, dreijährigen Ausbildung und den Anforderungen dieses Berufes viel gerechter, auch wenn er nicht so blumig klingt. Kindertagesstätten sind heute mehr als Orte zum Buddeln und Autospielen, sie sind Orte der frühen Bildung und die pädagogischen Kräfte sind Bildungsbegleiterinnen der Kinder.
Eines aber ist geblieben: Damals wie heute kommen alle Kinder aus den Dörfern Ostenfeld, Winnert und Wittbek. Die drei Kommunalgemeinden finanzieren die Kindertagesstätte, und damals wie heute ist die Kirchengemeinde Trägerin der Kindertagesstätte.

Und noch etwas ist geblieben: Ein hoch motiviertes und mittlerweile großes Team, das mit Engagement und Herz „bei der Sache“ ist. Also bei unseren Kindern!

Die Kollekte im Gottesdienst, die Spendendose zwischen Kaffeekannen und Kuchenbuffet und viele Einzelspenden erbrachten mehr als 800 € zugunsten der Kindertagesstätte. Besondere Erwähnung verdient der Bücherflohmarkt: Tagelang hatten die Mitglieder des Kirchengemeinderates die gespendete Bücher sortiert und gestapelt und geschleppt. Die Mühe hatte sich gelohnt, allein hier kamen 272 EUR zusammen!

Am Nachmittag trat dann noch ein besonderer Gast auf: Ein Zauberkünstler Articus schlug die kleinen und großen Gäste in Bann. Als danach das Fest zu Ende ging ‒ und viele Eltern noch beim Abbauen und Aufräumen halfen ‒ gingen alle fröhlich lächelnd nach Hause.
Ein gelungener Tag. Ein Tag wie ein buntes Netz.

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