Freude vor den Engeln

Haben Sie schon einmal etwas verloren oder verlegt? Den Autoschlüssel vielleicht oder das Portemonnaie? Sicher haben Sie dann mit größter Sorgfalt danach gesucht. Und wie groß war die Erleichterung oder auch die Freude, als das Verlorene wiedergefunden war.

„Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut“, so lautet der Monatsspruch für den Oktober. Mit diesem Satz schließt das Gleichnis vom verlorenen Groschen. Die Frau in diesem Gleichnis erlebt Tragisches: Sie verliert Geld – zur Zeit Jesu immerhin einen ganzen Tageslohn – und sucht diesen Groschen mit ungeheurer Sorgfalt. Und als sie ihn dann schlussendlich gefunden hat, ist die Freude darüber übergroß.

So wie die Frau im Gleichnis ihren Groschen nicht verloren gibt, gibt Gott uns Menschen nicht verloren. Er sucht uns in unserer inneren Verlorenheit, wenn wir an unseren eigenen Grenzen scheitern. Dort, wo wir uns im Gewirr unser eigenen Gefühle verrannt haben. Wenn er uns dann gefunden hat, bzw. wir uns von Gott finden lassen, ist die Freude darüber riesengroß.

Dazu ist es nötig, einmal inne zu halten und auf sich selbst zu schauen und sich selbst zu fragen, was wirklich wichtig ist im Leben. Worauf kommt es an? Nicht alles, was wir erreichen möchten, bringt uns auch weiter. Vieles hemmt uns vielleicht auch.

Gott möchte nicht, dass wir uns verlieren. Er will, dass wir das Leben gewinnen. Und dazu gehört es auch, im rechten Augenblick innezuhalten und auf sich selbst zu schauen, um zu erkennen, wo wir uns verloren haben. Wenn uns das gelingt, wird Gott uns auch Wege aus dieser Verlorenheit heraus zeigen und uns zum Leben führen. Dann wird nicht nur Freude vor den Engeln Gottes sein, sondern vor allem auch Freude bei uns selber.

Ihr und euer
Pastor Sven Rehbein

 

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