Das Licht der Menschen

„Und keine Böller?“ Die Konfis wundern sich über den leisen Jahreswechsel.
Mit dem Ewigkeitssonntag endet ein Kirchenjahr. Am ersten Advent beginnt ein neues. Ganz ohne Knallerei und Feuerwerk, von vielen nicht einmal bemerkt.
Und doch ist es ein wichtiger, ein lebenswichtiger Übergang, der da geschieht. Weil er etwas erzählt davon, wie man vom Abschied und vom Erinnern an Vergangenes zurückfindet über Sehnsucht und Erwartung – zum Leben.
In den letzten Wochen des Kirchenjahres wird viel gedacht: an jene, die schon gingen, an jene, die doch immer da sind, in unseren Herzen, an jene, die so schmerzhaft fehlen, an jene, die ihr Leben in einem Krieg verloren, an jene die vergeblich den Frieden suchten.
Wann lebst du? Auch diese Frage steht über diesen letzten Wochen des Kirchenjahres und klingt immer mit, in all unserem Tun.
Wann lebst du? Diese Frage steht auch über dem Gottesdienst am Buß- und Bettag in diesem Jahr.
Wann lebst du? Die Frage weist weit über das Ende des Kirchenjahr hinaus, in den Advent. Sie weist auf den Beginn von etwas Neuem. Und sie erzählt schon ganz viel von der Sehnsucht und der Erwartung, die der Beginn einer neuen Zeit versprechen.

Advent. Ankunft. Wir ersehnen das Kommen Gottes.
Wir warten auf Jesus Christus, von dem es in der Bibel, im Johannesevangelium heißt:

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
(Johannes 1,4)

Was für ein Versprechen! Gerade in einer Jahreszeit, die wenig Licht für uns bereit hält. Was für ein Versprechen aber vor allem mitten hinein in die Zeit der Übergangs, mitten hinein ins Gedenken und Erinnern, mitten hinein in unsere Fragen: Eine große, glänzende, weihnachtliche Antwort. Licht in unsere Schattenzeiten:

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

Ein Übergang, ganz ohne Böller und Knallerei. Ein Licht, heller, als jedes Feuerwerk. In diesen Tagen kündigt es sich an.

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen
Ihre Pastorin Annkatrin Kolbe

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